Datum: Tue 07, Jan 2003 14:05
Betreff: OhBabyBabyWallaWalla

Oh, Auserwählte!

es sei Euch mitgeteilt, dass es mittlerweile als sträflicher Unterlass zu bezeichnen sei, eine der handverlesenen o27-Veranstaltungen zu verpassen.

Inzwischen massieren sich nicht nur Nachbarn aus der Noris, da kommen dahergelaufene Berliner, Engländer und sonstwas vorbei; kaum spielen mal die Somethingisrotteninthestateofwallawallabingbong im geilsten Keller derzeit in ca. 400km Umgebung, machen sich auch noch lokale Halb-Berühmtheiten wie Ufo von den Shiny Gnomes als Mischer, Claus Cornfield (Kranke Comics) oder gar der Schlachzeuger der Goldenen Zitronen bei uns breit!
Wo kommen wir da hin, wenn dereinst eine Phalanx bundesweit praktizierender Kulturschaffender über unsern Keller herfällt, als seis der amerikanische Corn Belt und sie die Heuschrecken.
Da können die können die Wallas noch so eine Supershow abliefern, wir werden heftigst unterwandert! Wehret den Anfängen!

Nee, ganz im Ernst (haha, wie wenns so was gäbe in den Bunkerberichten), die Jungs haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Super Videoshow, die die vollendete Performance begleitet hatte. Weil, ein regulärer Gig war das sicher nicht, das Zelebrieren des 10-jährigen Jubiläums der Wallawallabingbongs. Umrahmt von einem weiblichen und einem männlichen Conférencier stilecht in Abendkleid und Anzug glich der Trubel eher einer perfekten Persiflage auf eine dieser scheußlichen TV-Ehrungen. Die Herren ließen Freunde für grad mal ein oder 2 Lieder mit auf die Bühne, steuerten aber selbst in den hanebüchensten Verkleidungen das Vorprogramm zu ihrem eigentlichen Gig bei. Haarklein abgestimmt mit ihren Videos war das an Perfektion kaum zu überbieten.

Der Spaßfaktor dabei immens. Zum ersten Mal in der Geschichte des kunstkellers konnte "Crowdsurfing" beobachtet werden, außerdem, eine weitere Premiere, die erste rituelle Enthauptung auf der Bühne. Natürlich bei "Paranoid", dem meistgecoverten Stück im Keller wurde durch einen wohlgezieltem Biss der Nacken eines Nürnberger Originals durchtrennt und der Kopf des Zwetschgenmännles mit Abscheu ins Publikum befördert.

Hintenrum wars dann durch Unabwägbarkeit hinsichtlich der Uhrzeit fürs DJing eher chaotisch und Herr LouieLouie war erst zu Silvester wieder zwischenmenschlich ansprechbar, da luden Diee Socs, ohne selber aufzuspielen zu allerlei Kinkerlitzchen.

Relativ schwach besucht, dennoch heiter führte ein kaum erkennbares Drehbuch durch den Abend. Zwischen kurzen Liveauftritten rüpelten sich ein Gespann aus DJ und DJane durch die 60er bis 80er Jahre, beherzt ging es an der Theke darum, den extra angemischten "Sauren" zu verköstigen, eine Mixtur aus Korn, Limonensaft und Brause, dargereicht in fingerhutgroßen Plastikbecherle, die nach Leerung unter großem Hallo mehr oder weniger zielsicher in unser Waschbecken gekickt wurden, um dort ihrer erneuten Verwendung zugeführt zu werden. Da die Suppe pro 2 Becherle 1 Euro kostete, tat sich ein hier nicht näher genannter CoolPapa im Mitwechkippen des 2. deutlich hervor und musste die Thekentätigkeit verfrüht beenden.

Einziger Makel der Veranstaltung der beschissene Auftritt eines Bamberger "Künstlers", den wirklich keiner bewundern (engl.: to admire) wollte.

Schwamm drüber, nach vorne denken:

Schon nächsten Freitag rockt der Bunker wieder:

10.1.03, 21 Uhr: Estada + Belovegods
Erstere bezeichnen ihre Musik als Retro-Schweden-Wüstenrock (und das, wenn draußen vermutlich Schnee liegt), zweite als Psychedelic Rock. Erfahrungsgemäß heißt das mehr oder weniger moderner Rock´n´Roll, Grunge sei hier noch erwähnt.

Ihr wisst ja, viel falsch könnt Ihr nicht machen, bei unsren lapidaren Eintrittspreisen.

Gleiches gilt am 24.1. bei Superskank (Nbg) + Semtex aus dem bayrischen Wald, beidemale Skapunk/Crossover der definitiv NICHT unpolitischen Natur. Spaß mit Hirn also.

Euer beredsamer Erzähler

P.S.
Es sind noch Saurer und Sekt übrig....


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